Die Gesellschaft widerspiegeln – auch im Film
Film erzählt unsere Geschichte, unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Die sind – wie die deutsche Gesellschaft – (post-)migrantisch und divers. Diese Vielfalt spiegelt sich jedoch nicht in der Film- und Fernsehbranche wider. Weder in den Redaktionen, den Filmförderanstalten und den kreativen Teams noch in den filmischen Werken selbst. Im deutschen Film und Fernsehen dominieren Erzählungen aus einer mehrheitlich weißen Sichtweise. Im deutschen Filmkanon sind postkoloniale und postmigrantische Perspektiven nicht vertreten.
Die Neuen deutschen Filmemacher:innen, ein Zusammenschluss unabhängiger Filmschaffender of Color und ihrer Verbündeter, wollen nicht länger als „die Anderen” dargestellt werden. Wir fordern einen diskriminierungsfreien Zugang zur Filmbranche, um unsere Geschichte(n) selbstbestimmt zu erzählen und vielfältige, kritische Perspektiven auf die Gesellschaft zu ermöglichen.
Strukturen auflösen, gemeinsam Geschichte(n) schreiben
Es braucht einen Strukturwandel in der Filmbranche: Sexistische und rassistische Ausschlüsse müssen sichtbar, diskriminierende Auswahlpraxen überwunden und Förderungen für marginalisierte Filmschaffende geschaffen werden.
Die Neuen deutschen Filmemacher:innen stellen für diesen Prozess ihre Erfahrung und ihr Wissen als Filmemacher:innen of Color zur Verfügung. Für einen gerechten Zugang zur Filmbranche, für einen Abbau rassistischer Strukturen und Erzählweisen.
Zu diesem Prozess gehört aber auch, dass Menschen in wichtigen Schlüsselpositionen der Film- und Fernsehbranche sich selbst reflektieren, sich Wissen über die gemeinsame postmigrantische Geschichte aneignen, stereotype Darstellungen ablehnen und komplexe, vielschichtige Erzählungen und ambivalente Figuren zulassen. Für die Zukunft einer gleichberechtigten und diversen Filmbranche.