Täter-Opfer-Umkehr

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Bei der Täter-Opfer-Umkehr geht es, wie der Name schon sagt, darum, Betroffene von Hass zu Täter*innen zu machen. Im Englischen lautet der entsprechende Begriff „Victim Blaming“ – den Betroffenen wird also selbst die Schuld für an ihnen begangenen Straftaten zugeschrieben.

Bekommt eine Frau im Netz Hasskommentare mit Vergewaltigungs- und Gewaltfantasien, gibt es immer Hater*innen, die vermeintliche Gründe finden, warum die Frau selbst Schuld sei: Sie poste anzügliche Fotos, spreche gerne über Sex oder schaue einfach zu lasziv. Dass Vergewaltigung und Gewalt durch nichts auf der Welt zu rechtfertigen sind, ist Hater*innen, die die Strategie der Täter-Opfer-Umkehr anwenden, herzlich egal.

Täter-Opfer-Umkehr findet zum Beispiel auch statt, wenn Kommentator*innen das N-Wort benutzen und daraufhin ihr Kommentar beanstandet oder gelöscht wird. Sie sehen sich dann als Opfer von Zensur; dass die Benutzung des N-Wortes als Hassrede gilt, sehen sie in aller Regel nicht ein.